Die Ölbrennwertheizung ist eine effektive, jedoch in Deutschland unterrepräsentierte Heizungsvariante. Im Jahr waren lediglich 1 Prozent aller Haushalte mit dieser Form der Heizkessel ausgestattet. Die niedrigen Zahlen lassen sich teilweise dadurch erklären, dass in Deutschland mehr Gasheizungen (41 Prozent) als Ölheizungen (31 Prozent) vorhanden sind. Neue Wohnungen wurden im Jahr 2012 zu 49,4 Prozent mit einer Gasheizung ausgestattet, Heizöl war lediglich mit 2 Prozent vertreten. Unabhängig von der Frage nach dem Brennstoff sorgt eine neue und moderne Heizung für eine deutliche Einsparung an Heizkosten. Vergleicht man bei der Ölbrennwertheizung die Kosten von alten und neuen Anlagen, dann lassen sich Kostensenkungen im Betrieb von durchschnittlich 40 Prozent erzielen.
Die Ölbrennwertheizung mit Warmwasserbereitung
Eine Ölbrennwertheizung kann in zwei verschiedenen Formen betrieben werden:
- reine Beheizung der Räumlichkeiten
- Beheizung von Räumen und Erwärmung von Leitungswasser
Wenn Sie zusätzlich einen Warmwasserspeicher aufstellen, dann können Sie die Ölbrennwertheizung nicht nur zum Erwärmen des Hauses sondern auch für die Versorgung mit Warmwasser nutzen. Sie kann demnach im Winter wie auch im Sommer eingesetzt werden.
Der Schornstein
Die Ölbrennwertheizung erzeugt Abgase, die eine noch niedrigere Temperatur aufweisen als im Falle einer Niedrigtemperatur-Heizung. Anstelle von 140 Grad werden lediglich rund 50 Grad erreicht. Konstantkessel weisen sogar eine Temperatur von 200 Grad Celsius auf. Der alte Schornstein kann in dieser Form nicht mehr verwendet werden. Sie müssen eine Abgasleitung installieren lassen, durch welche mit einem Gebläse die Abgase ausgeleitet werden. Folgende Punkte sind bei der Abgasleitung wichtig:
- Das Material muss korrosionsbeständig sein. Geeignet sind Edelstahl, Keramik und Kunststoff.
- Der Durchmesser der Leitungen kann relativ klein gewählt werden.
- Es ist möglich, die neue Abgasleitung in den bestehenden Schornstein zu schieben
- Sie können die Leitung alternativ auch außen am Haus verlegen.
Wie funktioniert die Ölbrennwertheizung?
In einem Kellerraum werden Öltanks aufgestellt, welche von Außen befüllt werden können. Von den Tanks führt eine Leitung zum Kessel. Die Förderung findet mittels einer Pumpe statt. Nachdem das Heizöl durch den Brenner in den Brennraum gesprüht wurde, wird das Öl entzündet. Durch die entstehende Wärme erhöht sich die Temperatur des Heizwassers. Die Brennwertheizungen nutzen zusätzlich die Wärme, welche durch die Kondensation der Abgase entstehen.
Die Ölbrennwertheizung: Kosten in der Anschaffung und im Betrieb
Stiftung Warentest hat die Ölbrennwertheizung einem Test unterzogen und ermittelt, dass sich durch eine Modernisierung rund 40 Prozent der Kosten einsparen lassen. Für den Öl-Brennwertkessel müssen Sie mit Materialkosten in Höhe von rund 5.590 bis 7.000 Euro rechnen. Fragt man für die Ölbrennwertheizung nach den Kosten für die Montage, dann hängen diese von den örtlichen Begebenheiten ab. Im Ölbrennwertheizung Test konnten die drei Hersteller Vaillant, Viessmann und Wolf durch effiziente Heizkessel überzeugen. Die Anschaffungskosten lassen sich durch die Nutzung von staatlichen Fördergeldern reduzieren. Ein Beispiel ist die KfW-Bank, welche Modernisierungen von Ölheizungen mit einem Zuschuss von bis zu 950 Euro unterstützt. Die Kosten für das Heizöl sind Schwankungen unterlegen und lagen in den letzten Jahren zwischen 0,5 Euro und 1 Euro.
Die Vorteile der Ölbrennwertheizung: Kosten und Effizienz
1. Es wird kein Schornstein sondern eine Abgasleitung benötigt.
2. Die Schadstoffemission ist im Vergleich zu anderen Heizungsarten deutlich geringer.
3. Die Normnutzungsgrade steigen auf bis zu 104 Prozent an.
4. Abgas- und Strahlungsverluste reduzieren sich.
5. Die Ölbrennwertheizung konnte im Test durch den leisen Betrieb überzeugen.
6. Die Geräte sind kompakt und nehmen nur wenig Raum ein.
7. Bei der Ölbrennwertheizung sind die Kosten im Betrieb gering, da die Geräte einen niedrigen Energiebedarf aufweisen.
Die Nachteile der Ölbrennwertheizung
1. Sie müssen Investitionskosten tätigen.
2. Das Öl muss wie bei jeder Form der Ölheizung gelagert werden.