Nachtstromspeicherheizung: Energiefresser oder sinnvolle Alternative?

nachtspeicherheizungDie Nachtstromspeicherheizung ist günstig und sparsam im Betrieb – sagen die einen. Nachtspeicherheizungen erzeugen nicht nur unnötig hohe Kosten, sie belasten auch die Umwelt – die anderen.
Unrecht hat damit keiner, denn ob sich die Nachtstromspeicherheizung rechnet oder nicht, hängt von mehreren Faktoren ab

Nachtstromspeicherheizung: Kosten und Eignung

Niedrige Kosten für die Anschaffung – die Nachtstromspeicherheizung ist immerhin bereits für unter 500 EUR zu haben – und ein geringer Wartungsbedarf sprechen für diese Heizungsart. Auch der Aufwand für Montage, Anschluss und das Wechseln von Teilen kann im Vergleich überzeugen. Zudem wird kein Raum für Brennmaterial benötigt, Schornsteinfeger und Ableser können fern bleiben.
Dennoch können die Kosten für die Nachtstromspeicherheizung überraschend hoch ausfallen. Verantwortlich hierfür sind in der Regel:
  • unzureichende Gebäudedämmung und dadurch bedingter Wärmeverlust
  • falsches Lüften, beziehungsweise angekippte Fenster während des Heizens
  • verstopfte Lüftungsschlitze
  • ungünstige Regulierung der Temperatur beziehungsweise falsche Einstellung der Ladeleistung
  • Verzicht auf den Einsatz der Lüfter, wodurch keine optimale Verteilung der Wärme stattfinden kann
Hinzukommt, dass der ehemals günstigere Nachtstrom-Tarif in vielen Regionen gar nicht mehr angeboten wird. Selbst wenn sich die Heizung ausschließlich in den Nachtstunden auflädt, bedeutet das also keine automatische Ersparnis mehr.
Sinnvoll ist die Anschaffung einer Nachtspeicherheizung also nur, wenn eine entsprechende Dämmung des Gebäudes vorhanden ist und sich der Heizer mit der richtigen Einstellung und Benutzung eingehend auseinander setzt. Hierzu lohnt es sich, anfangs einen Fachmann mit der Regulierung der Ladeleistung zu beauftragen. Zudem sollten Strompreise verglichen werden. Wer der Umwelt etwas Gutes tun und sparen möchte, setzt auf Energie aus Windkraft oder Solaranlagen. Dadurch entfällt auch die hohe CO2-Emission, die den Nachtstromspeicherheizungen vorgeworfen wird und sie wird deutlich umweltfreundlicher als Gas- und Holzheizungen. Zusätzlich können die folgenden Tipps dabei helfen, mit der Nachtspeicherheizung zu sparen:
  • Stoßweise, regelmäßig und gründlich, dafür aber nur wenige Minuten lüften. Hierdurch findet ein intensiver Luftaustausch statt, es gehen aber deutlich weniger Wärme und dadurch Energie verloren, als bei ständig angekippten Fenstern.
  • Nutzen Sie die Lüftung der Heizung und achten Sie bei den Lüftungsschlitzen auf Sauberkeit. Hierdurch verteilt sich die Wärme deutlich schneller und gleichmäßiger im Raum, es kann sparsamer geheizt werden.
  • Rüsten Sie alte Nachtspeicherheizungen nach oder tauschen Sie diese gegen moderne Modelle mit außentemperaturgeführten Aufladesteuerungen ein. Hierdurch entfällt das umständliche Einstellen per Hand und die Energie wird sparsamer eingesetzt.

Nachtstromspeicherheizung: Ein Verbot

Umweltschädlich und potenziell gesundheitsgefährdend – das waren die Argumente für ein bereits verabschiedetes Nachtstromspeicherheizung-Verbot der Nachtstromspeicherheizungen. Mittlerweile wurde dieses allerdings wieder aufgehoben. Denn:
Zum einen sind nur sehr alte Modelle eine mögliche Bedrohung für die Gesundheit, da diese Asbest enthalten können. Zum anderen kann die Nachtstromspeicherheizung als Wärmespeicher, beispielsweise für die hauseigen produzierte Solarenergie, dienen. Eine CO2-Emission kommt dann nur bei der Produktion der Solarpaneele zustande. Langfristig kann die Nachtstromspeicherheizung also sogar deutlich umweltschonender als andere Heizungsarten sein.

Eine Nachtstromspeicherheizung kaufen: Worauf ist zu achten?

Informieren Sie sich eingehend und lassen Sie sich am besten von einem Fachmann zur Eignung der Nachtspeicherheizung für Ihre individuelle Wohnsituation und Ihren Verbrauch beraten. Auch wenn Sie bereits über eine solche Heizung verfügen, kann die Überprüfung, Einstellung und Umrüstung durch einen Fachmann sinnvoll sein und sowohl kurz- als auch langfristig eine immense Verringerung der Nachtstromspeicherheizung-Kosten bedeuten. Auch ein Blick auf regionale Stromanbieter und mögliche Alternativen lohnt sich in dieser Hinsicht.